Das Wort „Unruhe “ beschreibt den gestrigen Tag und die gestrige Nacht am Besten. Doch davor haben wir noch was Schönes erlebt. Nachdem wir das 1. Mal, seitdem wir losgefahren sind, zu früh da waren hatten wir noch Zeit für einen spontanen Besuch am See. Das nennt man wohl GLÜCK…

Das war wirklich schön, auch wenn Muna (offiziell) nicht mit auf die Liegewiese durfte. Anschließend sind wir zum Hof gefahren, den wir erst mal suchen mussten. Der 1. Eindruck war ernüchternd. Direkt an der Bundesstraße und überall standen Dinge herum, die quasi lebensgefährlich sein konnten. Und glaubt jetzt bloß nicht, wir sind pingelig, wir kennen nur unsere Tochter sehr gut. Die klettert dann halt auf den wackligen Holzhaufen und steckt sich die herumliegenden Schrottteile in den Mund. Nach einer ganz netten Begrüßung sind wir kurzzeitig wieder motiviert. Doch so richtig gut ist es nicht. Die Frau ist frisch getrennt von ihrem Mann und hat vier Kinder im Alter von 9,9,11 und 13. Den Kuhstall (ebenfalls sehr gefährlich und ja, es gibt auch ungefährliche Ställe) macht sie grad allein. Das Klo und das Bad das wir nutzen, teilen wir uns mit einem klassischen Fall von Altersverwesung. Uuha. Mich schüttelt es immer noch.
Die Kinderhorde kommt vom Ausflug zurück. Zusammen mit Freunden, die grad zu Besuch sind und dem Hofhund. Auch ein eigenes Thema. Telefonisch hatte ich mit ihr schon darüber gesprochen. Sie meinte ich könnte ja ihrem Hund „ein bisschen Kultur beibringen“…puh. Ganz schöne Aufgabe. Die Zwillinge hatten bisher versucht diese Aufgabe zu übernehmen. Aber das ist schon ne Nummer für zwei neunjährige Mädchen.
Nachdem die Freundin und ich den Nudelsalat fertig haben können wir endlich essen. „Gemütlich“ am Lagerfeuer. Es war schon nett, aber auch wild und chaotisch. Ylvi schläft mir auf dem Schoß ein. Phil bockt noch schnell den Wohnwagen auf, nachdem wir nun doch kein besseres Plätzchen gefunden haben als mitten im Hof vor dem Kuhstall.
Kinder um zehn dann im Bett. Draußen bellt der Hund und die Melkanlage summt noch. Die großen Jungs fahren kreischend durch den Hof. Endlich Ruhe, bis…Der Hund wieder bellt. Immer und immer wieder. Um zwei Uhr morgens rast ein Verrückter mit dem Auto auf den Hof. Keiner weiß warum. Um halb sechs geht die Melkmaschine an. Der Entschluss ist gefallen. Wir reisen ab. Wir bekommen trotzdem noch Frühstück, dass ist wirklich mehr als nett. Zehn Minuten vor Abfahrt hab ich die Zusage vom neuen Hof. Juhuu. Und wieder durch München. Unsere Routenplanung gleicht einem Feldhasen. Egal. Nachmittags sind wir da. Ich bin verliebt. In den Hof. In die Gebäude. In die Schafe. In die Kinder. In die freundliche, offene Art. Bilder folgen morgen.