Nach strömendem Regen heute morgen, wurde es dann nachmittags wieder so warm, dass wir alle schwitzen mussten. Und zwar beim Holzmachen. Phil und Sepp sind mit dem Traktor (und Anhänger) nach Solla gefahren, um dort ca. 1m lange Holzstücke und insgesamt ca. 4 Ster zu holen. Die hat Sepp dann mit der Brennholzsäge halbiert und wir haben sie zusammen mit Sabine gestapelt. Sepp meinte man braucht ca. die dreifache Menge davon für den Winter.
Unser Tagewerk heute. Und die Brennholzsäge
Phil hat auch nochmal den Boden von der Blockhütte eingelassen. Das dritte und letzte Mal. Jetzt ist der Boden mit Leinöl versiegelt.
Die Blockhütte. Noch ohne Tür und Fenster. Mit Tipi im Hintergrund für das gewisse IndianerfeelingTadaaa. Der Boden
Und jeden Tag frisches Gras für die Tiere. Mit dem Freischneider geschnitten…
Jetzt lassen wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen. Das geschnittene und gestapelte Holz erfüllt seinen Zweck.
Die Umgebung : 30 Grad. Keine Wolke. Gemähte Wiese 6500m2 am Hang. Steiler Hang.
Mitnehmen : Rechen, Ylvi auf dem Rücken und Fynn, nörgelnd und gelangweilt.
Ausführung : Mit dem Rechen die Heuhaufen so zusammen schieben, dass die Ballenpresse alles aufnehmen kann ( das wird dann einfoliert und man hat Silo) und das bitte 1,5 Stunden lang.
Am Nachmittag geht’s weiter (mit neuem Wespenstich am Oberarm 😣)…
Arbeiten mit der Sense. Krass, wie genau man mit so nem groben Werkzeug arbeiten muss.
Misten und Melken ( heute sind mir fast die Arme abgefallen).
Und schließlich Cool down: Nach Einbruch der Dunkelheit Hühner und Küken einfangen und in den Stall bringen ( Hühner sehen im Dunkeln nichts und sind damit allem schutzlos ausgeliefert, auch uns)
Sorry. Heute gibt’s keine Bilder. Wir mussten uns mit dem rechen so beeilen, da ein anderer Bauer im Auftrag mit der Ballenpresse angerückt kam. Kein Witz. Wie im PC Spiel. Wer ist schneller du oder der Traktor.
…Ich hab wirklich Spaß am ZIEGENMELKEN gefunden. Ist auch irgenwie ne Challenge mit mir selbst. Ich will schneller werden 😉 Man muss dazu sagen, dass die Ziege sehr geduldig mit mir ist und auch beim 10. Mal nachgreifen nicht genervt den Eimer umschmeißt.
Hier ein paar Bilder
Man muss immer abwechselnd drücken und loslassen, damit sich die Zitze wieder mit Milch füllen kann. Und während man rechts loslässt, ist links mit drücken dran und umgekehrt.
Heute konnte ich mich nicht überbieten, hab aber auch ne Ausrede und die lautet: Wespenstich. Jap. Das Mistfiech war meiner Hand im Weg, die zur Hosentasche wollte. So sieht meine (natürlich) rechte Hand jetzt im Vergleich zur linken aus…
4.45 Uhr: Sabines Wecker klingelt. Aufstehen, Milch für das Kalb erwärmen, dessen Mutter leider gestorben ist. Bad.
5.15 Uhr: Sabine geht in den Stall, holt vorher die Kühe von der Weide und melkt „Isabella“ mit der kleinen Melkmaschine. Misten, neues Heu in die Ställe und Ziege von Hand melken (die muss vorher auch noch von der Weide geholt werden). Futter verteilen. Ponys von der Koppel holen.
6.40 Uhr: Sabine gönnt sich zusammen mit ihrem Mann einen Kaffee. Jetzt komm ich hoch. Dann gehen wir gemeinsam mit den Hunden laufen.
7.30 Uhr: Gemeinsames Frühstück und Besprechung des Tages. Die frische Milch schmeckt besonders gut.
8.30 Uhr: Die Männer schaffen was. Heute z.B. Sägemehl mit dem Traktor und Anhänger holen und in den Stall verladen, alles von Hand versteht sich (Guter Tipp: Sägemehl hemmt den Uringeruch und nimmt die Feuchtigkeit besser auf). Die Frauen ernten Gemüse und Obst für das Mittagessen, zum Einmachen oder für den Dörrapparat. Heute kamen auch noch zwei Mädchen zum Ponyreiten. Sabine macht das ehrenamtlich! Dann geht sie eventuell einkaufen, muss Bürokram erledigen und kochen…
12.30 Uhr: Mittagessen. Das meiste ist selbst angepflanzt bzw. selbst gefüttert 😉 Heute gab es von Seppi zubereitet einen sauren Bohneneintopf und dazu selbst gemachte Semmelknödel von Sabine. Uns geht’s gut.
13.00 bis 14.00 Uhr: Mittagspause. Ach wie schön.
14.00 Uhr: Weiter geht’s. Die Männer müssen nochmal Sägmehl (bayr.) holen. Meistens geht Sabine nochmal in den Garten. Heute war schlechtes Wetter. Wir machen einen größeren Spaziergang mit den Kindern und den Hunden
17.00 Uhr: Stallrunde die 2. Wir versuchen mitzuhelfen. Heute durfte ich die Ziege melken *stolz*. Dann heißt es wieder füttern, Ponys auf die Koppel, misten, melken, Kühe auf die Weide (wie gesagt hier kommen die Tiere gerade nachts raus wegen den vielen Bremsen), Seppi und Phil ziehen nochmal los um mit dem Freischneider frisches Gras zu schneiden. Noch das Pferd raus und die vielen anderen kleinen Handgriffe, die ich gar nicht alle aufzählen kann.
18.30 Uhr: Gemeinsames Abendessen. Auch mal Gegrilltes, hmmm.
19.15 Uhr: Spaziergang mit den Hunden und für uns: Feierabend Die kleine Melkmaschine
Auch wenn wir nun schon ein paar Tage auf dem neuen Hof sind, möchte ich euch doch noch was vom Erlebnisbauernhof zeigen.
Zuerst das versprochene 2. Wohnwagenvideo…
Ein 2. Video konnte ich auf der Lama-Tour leider nicht machen. Dafür zwei, drei Fotos. Mit einer kleinen Gruppe sind wir bis zur „Strohburg“ runter gelaufen. Wenn ihr unausgelsatete Kids habt und ein „bisschen“ Platz, ist das die perfekte Methode für Kinder um sich auszutoben. Wirklich toll gemacht…
Hier auf dem neuen Hof gibt’s sowas natürlich nicht, dafür andere tolle Dinge, die zeig ich euch morgen.
Seit gestern sind wir nun in Niederbayern, genauer gesagt am Goldenen Steig (das passt ja zu einer Königsfamilie) auf einem kleinen Hof umgeben von Wiesen und Wäldern. Der Empfang war herzlich und nett. Hier gibt’s für die wwoofer eine eigene Ferienwohnung. Ich sag euch: piko bello sauber ist die. Klar, dass wir gleich einziehen (jetzt haben wir unsere Sachen schon an drei Orten verteilt: Wohnwagen, Auto und Wohnung). Egal. Das Zwei-Meter-Bett hat uns so angelacht. Schon eine Stunde nach unserer Ankunft sitzen wir mit Sabine und Josef beim Abendessen. Hinter uns schläft ihre 14-jahre-alte Ridgeback Hündin. Kein Witz. Und die kleine Anja. Ein Mischling aus dem Ausland. Im Stall wohnt der große schwarze Rüde Max, zwei Jersey Milchkühe (ich hab noch nie so hübsche Kühe gesehen), drei Ponys und ein alter Gaul dürfen nachts auf die Wiese da es tagsüber von Bremsen nur so wimmelt. Die Ziegen sind happy auf ihrer Wiese und die zwei großen Schweine kennen ihr Schicksal zum Glück nicht.
Fast alles was auf dem Tisch steht ist selbst gemacht oder angebaut; vom Käse, über die Butter bis zum Tee. Das Brot kommt auch von einem Hof, die Bäuerin dort bäckt mit dem Holzofen.
Ja. So haben wir uns das vorgestellt. Ab jetzt beginnt das richtige Hofleben. Wir gehen dann mal weiter schaffen. Phil verlegt den Boden in einer Blockhütte und ich wasche nachher die frisch gepflückten Bohnen und schneide sie zurecht.
Ach auf dem Bauernhof ist es ja so schön! Und die Tiere…und man kann beim Füttern helfen. Tja Leute. Tut mir leid euch zu enttäuschen, aber wir sind hier nicht bei „Wünsch dir was“. Habt ihr schon mal nach nem Regenguss einen Paddock gemistet? (Für Fortgeschrittene: Packt euch noch ein ca. 14 kg schweres Kind auf den Rücken). Verdammt die Kacke wird mega schwer! Ihr könnt euch das ungefähr so vorstellen, wie jeden Tag nassen Schnee zu schippen.
Mal abgesehen davon dass dir dann während dem Misten das Pferd auf den Fuß tritt oder der Hase mit Pipi wirft (kein Witz). Die Gänsesch… die hier überall herumliegt ist widerlich grün und stinkt. Nach unzähligen Mückenstichen hat nun auch jeder von uns seinen Quotenwespenstich. Ach ist das nicht herrlich auf dem Bauernhof? Und diese Stille…
Ja. Er tut das auch nachts gelegentlich. Die Entfernung auf dem Video zeigt den Abstand von unserer Schlafstätte zum Eselgehege.
Ob wir schon genug haben? Auf gar keinen Fall! Wir wollten nur mal eben anmerken das nicht alles Gold ist was glänzt oder in unserem Fall, dass man eben schon was aushalten muss auf so nem Bauernhof.
Nichts desto trotz freuen wir uns riesig auf den neuen Hof. Morgen fahren wir gen tschechische Grenze.
Unerwarteter Weise kam heute Abend auf dem Erlebnisbauernhof in Oberlaus ein Lamababy auf die Welt. Ein Besucher des so genannten Landvergnügen bemerkte die Unruhe des Tieres und entdeckte schließlich den Kopf des Fötus, woraufhin er die Hofbesitzer alarmierte. Die Geburt ging schnell und verlief ohne Komplikationen. Sie zog, verständlicher Weise, allerlei Aufmerksamkeit auf sich. In respektvollem Abstand beobachteten die Teilnehmer des Landvergnügens, die Wwoofer und die Familie selbst das Geschehen. Auf die Frage hin ob die Schwangerschaft denn bekannt gewesen sei antwortete der Bauer: “ Ne, die hot soit 10 Joar koi Baby bekommen. Das ist wie wenn du mit fuffzig no ois krieagst.“ Und somit war es eine große Überraschung für alle. Schon nach einer halben Stunde stand das kleine Lama eigenständig auf seinen vier dünnen Beinchen und wurde schließlich von dem Muttertier gesäugt. Alles in allem eine rundum gelungene Geburt, wenngleich sie überraschend kam.
Gestern abend durften wir endlich Misten. Haha, wie das klingt. Andere freuen sich auf eine Shopping Tour und wir auf das Stallausmisten. Das sind schon ein paar: Ein Eselpaddock, ein Schafgehege, nochmal vier Pony/Pferde- Paddocks, der Hasenstall, der große Bereich für die Ziegen und die Pferdekoppel. Puh. Und wieviel Mist das erst war! Ich dachte also , dass Phil und ich das mal geschwind machen. Die Kinder haben ja bisher zum auch friedlich allein gespielt. Tja. Aber nicht wenn ich was zu tun hab. Ylvi hat ein Gezeter veranstaltet dass für drei Tage reicht. Sie wollte unbedingt bei mir sein. Na gut. Stell ich das Kind halt barfuß in die Ziegenkaka. Egal. Nur dann hatte sie Angst vor den Viechern (bayrisch – nicht abwertend) und hat gebrüllt wie am Spieß. Ich schaff es, dass sie wieder auf das Trampolin geht. Ungelogen keine zwei Minuten später ruft Ylvi „Kaka drin“. Na klasse. Also wickeln und weiter. Ylvi wieder am schreien weil Mama im Eselgehege. Papa nimmt sie in die Trage auf den Rücken – super angenehm bei 35 Grad und gefühlter 100 % Luftfeuchtigkeit. Das geht ungefähr 3 Minuten gut. Wieder Geschrei. Ein Mädchen vom Hof meint „oh Gott sei dank gab ich nicht so ne Schwester“…Ich versuche wieder sie abzulenken. Geht eine Minute. Danach wieder Geschrei. Ich geb auf und lass Phil arbeiten. Es ist schon wieder acht Uhr abends. Verständlich bei Hunger und Müde hört bei mir der Spaß auch auf.
Wo soll ich anfangen? Nachdem wir am letzten Abend noch versucht haben den gesamten Rest in den Wohnwagen zu stopfen, sind wir am Dienstag dann endlich gegen viertel vor zwölf gestartet. 33 Grad. Im Radio kommt die Unwetter Warnung für Baden Württemberg. Wie gut das wir nach Bayern unterwegs sind. Da fällt mir siedend heiß ein, dass ich die Daueraufträge für Miete und Co. noch gar nicht eingestellt habe. Na klasse.
Übrigens sind unsere Tankstellen nicht darauf ausgelegt mit einem elf Meter Gespann die Druckluft zu überprüfen. War spannend.
Kurz nach dem Stuttgarter Kreuz dann der erste von insgesamt fünf Staus auf unserer Strecke. Hmpf. Nach 6 Stunden kommen wir an unserem Ziel dem Erlebnisbauernhof in Oberlaus an. Der Bauer ist etwas überrumpelt. Er dachte wir schwätzen nochmal. Seine Frau wusste von gar nichts. Aber kein Problem. Mithilfe der Kinder die plötzlich um uns rum wuseln ist der Wohnwagen schnell eingeparkt. Was nicht so schnell geht ist das Vorzelt…und da kommen auch schon die Regenwolken. Von wegen Unwetter nur in Baden Württemberg. Binnen weniger Minuten fängt es an zu stürmen. Die Heringe sitzen noch nicht. Die eine Seitenplane ist kaputt und lässt sich nicht befestigen. Der Bauer hilft und macht uns wirklich professionell die Plane am Dach fest.
Der Sturm nimmt zu und nun regnet es auch noch. Ich bin damit beschäftigt daß Vorzelt festzuheben während Phil versucht die Heringe in den steinharten Boden zu klopfen. Irgendwie gelingt es uns, dass weder das Vorzelt wegfliegt noch alles nass wird. Die Nacht ist laut. Der Regen nimmt sinnflutartige Zustände an und trommelt wie ein afrikanischer Ureinwohnerstamm aufs Dach. Und dann der Esel „Berti“. Wahnsinn wie laut ein IAh sein kann.
Der Mittwoch ist ruhig. Fast zu ruhig. Die Hausherrin geht vormittags außerhalb arbeiten. Der Bauer muss erstmal in die Autowerkstatt. Der Hof ist toll. Es gibt vier Esel (nur der eine schreit so laut), 9 Pferde, ca. 13 Kühe, Hühner, Schweine, Enten, Gänse, Katzen, Hasen, Schafe, Ziegen, Lamas und Achtung Schildkröten und Doppel Achtung: Kängurus. Zudem leben hier 6 Kinder im Alter von 16, 14, 11, 8, 6 und 4 Jahren. Die jüngeren haben uns total in Beschlag genommen. So vergeht der Tag wie im Flug. Bis abends um 10.00 Uhr sind wir noch draußen beschäftigt bis es in der Bauernstube Abendbrot gibt. So. Nun noch zwei, drei Bilder und dann reicht das für heute.